In Österreich stellen für den Großteil der Bevölkerung nach wie vor Dialekte bzw. dialektnahe Sprachformen die eigentliche „Muttersprache“ bzw. die frequentesten Sprachvarietäten dar. Sie bewahren auf diese Weise traditionelle Einstellungen und Denkweisen, reflektieren jedoch gleichzeitig stets auch den kontinuierlich fortschreitenden gesellschaftlichen Wandel.
Namen im Allgemeinen stellen die Visitkarte eines Landes dar. Die Orts- und Flurnamen Österreichs tradieren als Belege historischer Besiedlungsabläufe sprachliche Entwicklungen und zeugen ebenso wie die österreichischen Familiennamen von Kontakten verschiedensprachiger Völker durch Jahrhunderte hindurch.
Als wissenschaftliche Nachfolgeinstitution der 1911 gegründeten Kommission zur Schaffung des Österreichisch-Bayerischen Wörterbuches und zur Erforschung unserer Mundarten ist das Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika heute das Kompetenzzentrum für wissenschaftliche Erforschung, Dokumentation und nachhaltige Erschließung der bairisch-österreichischen Dialektvarianten und der Erforschung der Orts- und Personennamen Österreichs in Vergangenheit und Gegenwart. Es nimmt in diesen Bereichen damit verbundene nationale und internationalen Vertretungsfunktionen wahr.