Gegründet in Florenz im Jahre 1867 und 1872 nach Rom, in die neue Hauptstadt des vereinten Italiens, versetzt, veranstaltete und unterstützte die Società Geografica Italiana (Italienische Gesellschaft für Erdkunde), ab dem 19.01.2007 unter dem Namen ONLUS, zahlreiche Forschungsreisen nach Afrika, Südamerika, Mittelasien und in das asiatische Papua. Die zuweilen mit der italienischen Kolonialpolitik eng verbundenen Reise- und Forschungstätigkeiten wurden aber nach dem Zweiten Weltkrieg völlig aufgegeben und d.h., bis diese Gesellschaft ihre Aktivitäten als Kultur- und wissenschaftliches Forschungsinstitut begann.
Die Società Geografica Italiana (Italienische Gesellschaft für Erdkunde) ist ein ethischer vom Staat bevormundeter und beaufsichtigter Verband mit etwa 1500 Mitglieder. Hier werden äußerst wertvolle und erst vor kurzem neu organisierte Archive bewahrt: ein Fotoarchiv mit über 100 tausend Fotografien, wovon mehr als 20 tausend im Digitalformat und in der Internet-Site www.societageografica.it verfügbar sind, eine Landkartensammlung von beträchtlicher historisch-künstlerischer und wissenschaftlicher Wichtigkeit, mit einer reichen Abteilung an moderner Kartographie über Italien, und letztlich eine spezialisierte Bibliothek mit über 300 tausend Bände, die in ständiger elektronischer Verbindung mit dem Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN) (Nationalem Bibliothekdienst) steht. Es handelt sich hiermit um die wichtigste Bibliothek Italiens und um eine der kostbarsten Europas. Seit dem Jahre 1868 wird hier vierteljährig und ohne Unterbrechungen ein Bulletin mit Artikeln, Nachrichten und Rezensionen, sowie eine Reihe von wissenschaftlichen Monographien und gelegentlich auch renommierte Bänder zusammen mit spezialisierten Verlagshäusern veröffentlicht. In den letzten Jahren neigt die Società Geografica Italiana dazu, ein Forschungsinstitut zu werden, das für die Allgemeinheit – und vor allem auf geographischem Gebiet, obwohl nicht ausschließlich da – nützliche Aktivitäten und Studien vollbringt. Das stellt sich durch die Veröffentlichung eines Rapporto annuale (Jahresberichts) heraus, der sich an italienische Aktualitätsthemen richtet. Die erste Herausgabe davon im Jahre 2003 betraf die Einwanderung, 2004 beschäftigte man sich mit dem Thema der Infrastrukturen und 2005 mit der Rolle Italiens im Mittelmeer. Im Jahre 2006 interessierte sich der besagte Jahresbericht für Europa, Ein Gebiet für die Vereinigung, während sich die Ausgabe im Jahre 2007 um den Tourismus und das Territorium drehte. Italien im Wettstreit lautet die nächste Veröffentlichung aus dem Jahre 2008 über die Rolle der Städte.
Die Erfahrung der in der Società Geografica Italiana (Italienische Gesellschaft für Erdkunde) wirkenden Forscher wird sowie bei der Einschätzung der Umweltauswirkungen für das Management und den Schultz der Umweltressourcen verlangt, als bei den internationalen Kooperationsprogrammen für die Entwicklung und der Vorbereitung von Kartographien für die Landesverwaltung. In Zusammenarbeit mit verschiedenen italienischen Universitäten und in ihrer Eigenschaft als Umweltorganisation, ist die Gesellschaft mit der Ausarbeitung von Thematiken beschäftigt, die mit dem Europäischen Abkommen über die Landschaft verbunden sind.
Unter Mitwirkung des Ministeriums für Kultur, Universität und Forschung, und im Bereich des Vereinbarungsprotokolls für die Verbreitung der Kultur und Erdkunde, ist die Gesellschaft im Bildungsbereich tätig. Es wurde sogar eine Vereinbarung mit den staatlichen Universitäten Roms für die Gründung eines Instituts für die Entwicklung einer gehobenen Bildung in den geographischen Disziplinen unterschrieben. Recht stark zeigen sich ebenso deren Kulturinitiativen, worunter man auf die bereits laufenden in Zusammenarbeit mit zahlreichen nationalen Verbänden und Institutionen hinweisen kann, wie die Hundertjahrfeier der Reisen des Amerigo Vespucci und der 750. Geburtsfeier von Marco Polo.
Im Bereich der internationalen Beziehungen arbeitet die Gesellschaft mit der Unione Geografica Internazionale (dem Internationalen Geographischen Verband) zusammen und verwahrt in den Räumen ihres Sitzes im Palazzetto Mattei, innerhalb der Villa Celimontana, das Casa della Geografia (Haus für Geographie), ein Bezugspunkt für Fachkundige und Forscher aus aller Welt. Die Gesellschaft ist außerdem Mitglied der European Society for Geography.